Chetumal und Grenzübertritt Belize

Veröffentlicht am 14. Dezember 2022 um 02:35

Nach Chetumal reisen wir auf Grund der kurzen Distanz, knapp 50Km, mit dem Collectivo. Das sind kleine, privat betriebene, manchmal auch in Firmen organisierte, Büsschen, welche auch kleinere Ortschaften anfahren und im Prinzip überall anhalten, wo man zu – oder aussteigen möchte. In unserem Fall waren noch genau zwei Plätze im Bus frei und somit kamen wir inklusive Fahrer auf 15(!) Insassen.

In Chetumal angekommen, lassen wir uns von unserem Airbnb Host abholen, denn obwohl die Stadt nur halb so viele Einwohner hat wie Bonn ist sie flächenmäßig riesengroß und die Endstation unseres Collectivos ist zu weit von unserer Wohnung entfernt um die Strecke mit Gepäck zu laufen.

 

Der Host ist superfreundlich, aber auch etwas schüchtern. Später erzählt er uns, dass er als Lehrer an einer Schule und an der Hochschule arbeitet, dass aber Lehrkräfte in Mexiko so wenig verdienen, dass er zusätzlich noch zwei Jobs als Bauarbeiter und Farmer (Farmer ist wohl eher sein Hobby und dient der Selbstversorgung.) hat und zwei Zimmer in seinem Haus bei Airbnb vermietet (Krasser Typ!).

 

Wir freuen uns, nach einer Woche im Krankenwagen, wieder in einem richtigen Bett schlafen zu können, (Endlich wieder ausstrecken beim Schlafen ^^) und eine kleine Fitnessecke gibt es auch.

 

Die Stadt machte insgesamt einen recht verschlafenen Eindruck auf uns. Wenig los, wenig zu tun. Ein bisschen hatte man, auf Grund der gepflegten Häuser und der schönen Uferpromenade inkl. Fahrradspur (Die wurde sogar ausgiebig genutzt, nie habe ich in Mexiko so viele teure Fahrräder gesehen!), das Gefühl, sich in Miami oder einer anderen Stadt in Florida aufzuhalten.

Da wir nur zwei Nächte bleiben wollen um uns auf die Weiterreise nach Belize vorzubereiten, unternehmen wir letztendlich nur zwei Spaziergänge zu Restaurants und zum Walmart (Maskenpflicht!). Im Walmart kaufen wir gleich zwei Dosen Mückenspray, denn unseres geht langsam zur Neige und in Belize dürfte es deutlich teurer, aber von Nöten, sein. (Achja, es ist heiß!!^^)

 

Am Morgen unserer Abreise fährt uns unser Host erneut zum Bus und nach kurzer Zeit sitzen wir im Richtigen. Ziel: Orange Walk Town, Belize.

 

Die Busse nach Belize unterscheiden sich deutlich von denen innerhalb Mexikos. Es scheinen ausrangierte amerikanische Schulbusse zu sein oder jedenfalls ein ähnliches Modell. Jedenfalls gibt es lediglich Sitzbänke und mit ein wenig Glück ein Gepäckfach oberhalb der Sitzreihen. Die Einheimischen nennen sie jedoch nicht wie die Touristen „Chicken-Bus“, denn Hühner und anderes Getier sind an Bord nicht erlaubt.

 

Bisher hatten wir noch keine internationale Grenze überschritten und wie so oft, wenn man im Internet recherchiert, liest man die schlimmsten Dinge. Über die mexikanisch-belizische Grenze vornehmlich, dass die mexikanischen Grenzer versuchen würden, einem die Visa Gebühr, welche bei Flugreisen im Flugticket enthalten ist, erneut zu berechnen.

Dementsprechend angespannt war ich, deutlich nervöser als Merle, als der Bus Richtung Grenze losfuhr. Aber, natürlich kam es etwas anders und deutlich entspannter. Der Grenzer fragte uns sogar aktiv, ob wir noch die Rechnung unseres Fluges hätten, auf dem die Zahlung vermerkt war. Zack Stempel, und ab dafür Richtung Belize.

Und auch beim belizischen Grenzer gab es keinerlei Probleme. Erste Unterkunft angeben, 30 Tage (Das Maximum) Aufenthalt angeben und wieder: Zack Stempel, Willkommen in Belize! Wir bekamen sogar eine kleine Karte und einen Reiseführer, sehr cool! Es war nur ein kleiner Grenzübertritt, aber für uns fühlte es sich in dem Moment wie ein großer Schritt an, endlich in einem anderen, uns gänzlich unbekannten Land!

 

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